Marketingmaßnahmen der alten Schule werden zunehmend als ungenügend erkannt, wenn es um Digital Marketing geht. Hier sind die Käufer agiler und flexibler. Sie reagieren schneller auf Trends oder Negativmeldungen. Sie kaufen gegebenenfalls bei einem anderen Anbieter. Je agiler und spontaner das Marketing eines Unternehmens darauf reagiert, desto effektiver kann es Gegenbewegungen zu Negativmeldungen installieren, Interesse bei bestimmten Käuferschichten verstärken oder einen aktuellen Trend nutzen. So wie die Marke OREO mit einem großem Boom, zum Super Bowl XLVII!
Neue Entwicklungen verlangen schnelle Reaktionen
Das Geschehen im Internet ist ständig in Bewegung. Dem müssen sich auch die Marketingmaßnahmen anpassen, wenn sie auf Kunden die online, aber auch online sowie offline abzielen wollen. Die Marketingmaßnahmen müssen schneller erfolgen, spontaner auf aktuelle Geschehnisse eingehen und vorhersagbare Ergebnisse aufweisen. Maßnahmen müssen gegebenenfalls anpassbar sein, wenn sich erneut etwas ändert. Eine gewisse Transparenz ist unerlässlich. Der moderne Kunde erwartet einen Mehrwert, der ihm bereits frühzeitig oder vorab durch das gezielte Marketing avisiert werden sollte.
Im Jahr 2013 sorgte die Marke OREO während des Big Games, dem Super Bowl, für einen großen Boom. Indem das amerikanische Unternehmen Nabisco (bzw. Mondelēz International) was hinter der Kekssorte steckt, noch während dem Spiel einen Werbeclip inhaltlich auf den Stromausfall im Stadion anpasste. Was man rückblickend mit den Begriff “Agile Marketing” betiteln kann – gerade in Hinblick auf die Customer Experience und Customer Centricity.
Um im Wettbewerb bestehen zu können, sind agile Marketingmaßnahmen mit kurzer Umsetzung und die entsprechenden Strategien nötig. Einfache, aber überzeugende Marketingmaßnahmen, die in schneller “live” gehen. Schnelligkeit ist der entscheidende Vorteil denen gegenüber, die in einem starren und komplexen Prozess, zum Beispiel bei Freigabe-Prozessen, verfolgt werden müssen. Unverzichtbar zur Anpassung der Marketingmaßnahmen ist beim agilen Marketing das zeitnahe Feedback der Zielgruppe. Kommunikation über Blogs, Soziale Medien und sind Mittel, um agiler auf veränderte Bedürfnisse und Interessen zu reagieren.
Das Agile Marketing entfaltet erst in den letzen Jahren sein volles Potential als Erfolgsfaktor und ist eben nicht nur wieder ein weiteres trendy Buzzword. Unternehmen erkennen, wie wichtig auch ein agiler Ansatz im Marketing zum Erfolg im Unternehmen beitragen kann.
Das “Agile Marketing Manifesto”
Ersonnen wurde diese neue Marketingstrategie von einer Gruppe amerikanischer Marketingprofis, denen das konventionelle Marketing nicht reaktionsfreudig und effektiv genug für Online-Sales war. Die Gruppe propagierte, dass
- Meinungen und Konventionen weniger wichtig waren als überprüfte Lernprozesse
- kundenfokussierte Zusammenarbeit effektiver funktioniert
- anpassungsfähige und wiederholt angewendete Kampagnen erfolgreicher sind als eine Großkampagne
- das Kundeninteresse ermittelt statt vorhergesagt werden sollte
- flexible Planungen besser greifen als rigide Marketingmaßnahmen nach Plan A
- der Marketingplan auch Alternativlösungen zu lassen sollte, um agil zu bleiben
- viele kleine Marketing-Experimente interessantere Ergebnisse zeitigen als wenige Großangriffe.
Es macht wenig Sinn, monatelang an einem Marketingplan zu tüfteln, um dann zu entdecken, dass er so nicht klappt, weil die Bedingungen sich verändert haben. Und das kann im Netz sehr schnell geschehen. Das “Marketing der kleinen Schritte” ist effektiver, weil man jeden Schritt im Gesamtplan einzeln abändern und neuen Erkenntnissen, Statistiken oder Kundenwünschen anpassen kann. Marketingmodelle sind immer Konstrukte. Sie in die Realität umzusetzen, bedeutet im agilen Marketing, sie gegebenenfalls täglich an der jeweils existierenden Realität zu messen.
Kunden funktionieren eben nicht vorhersagbar nach der berühmten AIDA-Regel. Sie agieren im Netz spontan. Sie sparen sich den Stadtbummel und surfen im Internet. Was gefällt, wird oft spontan gekauft. Doch bereits die Feststellung, dass einige Kunden ein neues Kleidungsstück kaufen, es einen Tag lang tragen und dann zurücksenden, zeigt die Problemlage. Wie kann man agil darauf reagieren, dass Kunden eine hochwertige Ware nicht mehr besitzen, sondern nur tragen wollen? Anders gefragt: Wecken Marketingmaßnahmen gelegentlich Wünsche, die nicht beabsichtigt worden sind? Wer auf solche Phänomene oder Beobachtungen agil reagieren kann, der hat einen Vorsprung vor anderen. Statt vorhersehbar der AIDA-Regel zu folgen, wechseln sich Aufmerksamkeit bezüglich eines Produkts, Kaufinteresse, Kaufwunsch und tatsächlicher Kauf beim Kunden ab. Der Online-Kunde kann alle AIDA-Stadien in anderer Folge durchlaufen, ohne tatsächlich einen Kauf zu tätigen.